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Persönliches

Helden selbstgemacht - Custom Charakter-Miniaturen von HeroForge

Wer gerne actionreiche Pen&Paper-Runden genießt, steht irgendwann vor dem Problem, dass der Spielleiter sich nicht mehr rein mit der Phantasie behelfen kann, um komplexere Kämpfe darzustellen. 
Die meisten Gruppen basteln sich dann Kampf-Maps mit Hexfeldern oder ähnlichen Einteilungen, auf denen sie Tabletop-Miniaturen, welche ihre Helden und deren Gegner symbolisieren, umher schieben. 
So weit, so gut - doch spätestens, wenn man eine SciFi-Runde mit irgendwelchen Mittelerde-Tabletop-Orcs bestreiten muss oder versucht, in einem Westernsystem mit Warhammer-Miniaturen klarzukommen, hat man irgendwann keinen Spaß mehr. Gerade bei Charakteren, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben mit denen man also eine Geschichte verbindet, ist eine aus irgendeinem Fremdsystem importierte Miniatur nicht mehr ausreichend. 

Gut, dass man bei HeroForge.com für $25 eine detaillierte und recht variabel gestaltbare Miniatur bekommt. Da macht schon das Herumspielen mit dem Editor viel Spaß und hat dafür gesorgt, dass ich meine halbe SWTOR-Militärgilde inzwischen als Screenshot-Miniaturen gebastelt habe - einfach um mal auszuprobieren, was man alles bauen kann.

Miniatur-Lienas van Arden
Natürlich musste erstmal die Heldin der Story 'Der perfekte Moment' dran glauben - ich war hin und weg, dass sie sogar recht nahe am Original-Charakter dran ist, inclusive Frisur und Gesichtsausdruck.
Bei Heroforge wählt man zunächst das Genre (Fantasy, Western, SciFi, Modern, East-Asian), bei dem man entweder einen bereits zusammengestellten Charakter-Archetyp nutzen oder einen neuen Charakter ganz von vorne an zusammenbauen kann.
Wer sich für's 'selbst zusammenbauen' entscheidet, muss dann Geschlecht und Rasse wählen ('Fantasy' bietet neben Menschen auch Elfen, Zwerge, Gnome, Halbdämonen, Halbelfen, Halborks, Halblinge und sogar Elementare, bei SciFi bekommt man leider nur Menschen und Roboter geboten). 

Danach geht's an die Auswahl des Kopf-Grundmodells, dem man einen von fünf verschiedenen Gesichtsausdrücken verpassen kann, zudem verschiedene Ohrformen, Augenbrauen, Frisuren etc.
Leider ist die Auswahl bei den Frisuren noch recht beschränkt, da könnte man sich gerade im Kurzhaar-Bereich mehr Möglichkeiten wünschen, da ansonsten alle SciFi-Militär-Kerle irgendwie dasselbe auf dem Kopf haben (es gibt nur eine halbwegs ordentlich aussehende Kurzhaarfrisur, oder eben Glatze), aber auch so bietet das Vorhandene einen guten Querschnitt.

Archetyp: Halb-Ork-Berserker
Ist der Kopf fertig, geht's an den Körper - derzeit gibt es 22 verschiedene Posen, in die man den Körper bringen kann, dazu darf man mit Reglern für Größe, Gewicht, Muskelmasse, Brust, Tallie,  Po und Kurven ein sichtbares Feintuning vornehmen.
Danach geht's an die Auswahl der Kleidung - auch hier kann man voreingestellte Sets nutzen oder aber für Kopf, Gesicht, Oberkörper, Schultern, Rücken, Hände und Füße jeweils individuelle Kleidungsstücke aussuchen.

Da den Helden aber nicht nur seine Kleidung und sein Äußeres ausmachen, sondern auch gerade die Details wichtig sind, darf man dem Charakter auch noch Gegenstände wie Waffen, Magiebücher, zerbrochene Flaschen, Laternen, Stöcke oder ähnliches in die Hände geben. Dies ist für jede Hand separat wählbar. 
Bekommt ein Charakter also eine Pistole in die Hand, wird der Arm, der vielleicht ansonsten locker an der Seite herabhängt, weil dies zur Grundpose gehört, angewinkelt, sodass die Waffe besser zu sehen und später auch leichter zu bemalen ist. Wer davon noch nicht genug hat, darf seinem Helden auch noch Waffenholster, Taschen oder Geldbeutel an den Gürtel hängen.
Eine Western-Heldin

Zu guter Letzt bleibt dann noch die Qual der Wahl bei der Form für das Base - und natürlich die Größe und Art der Miniatur. Wer diese gerne bemalen will, ist mit einer 30mm hohen "Ultra Detail Miniature" für $25 gut beraten, da das verwendete Material sich für das Aufbringen von Farbe gut eignet.
Die robustere "Strong Miniature" ist  dafür da, ein bisschen mehr auszuhalten und zeigt deutlich weniger klare Details, ist mit $15 aber auch ein gutes Stück billiger. Die rauhe Oberfläche taugt allerdings weniger für's bepinseln, sodass man diese Figur wohl eher für den Spielalltag denn für ein Schaustück in der Vitrine benutzen sollte.
Wer seine Miniatur gerne noch größer haben möchte, kann sie als Statuette in doppelter oder vierfacher Größe bestellen - allerdings schlägt letztere dann mit $245 zu Buche. 

HeroForge entwickelte sich aus einem erfolgreich finanzierten Kickstarter-Projekt im Februar 2014 - das lässt auch zukünftig darauf hoffen, dass solche besonderen Möglichkeiten für Rollenspieler eine Chance erhalten. Gerade durch den mittlerweile erschwinglicheren 3D-Druck, der diesem Service zugrunde liegt, gibt es sicherlich noch eine Menge mehr, das man für Rollenspieler herstellen könnte ... ich bin jedenfalls stark in Versuchung, mir eine Mini-Lienas zuzulegen. Nur dann muss ich mir wieder Farben anschaffen, und pinseln ... 
Vielleicht kommt auch ihr zu eurer ganz persönlichen Lieblingsminiatur - oder ihr schenkt sie einem Freund oder einer Freundin, inzwischen bietet HeroForge auch Geschenkgutscheine an. ;)

Über Gloria H. Manderfeld

8 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. Hast du deine Miniatur mal als Foto da? Und wie sieht es mit den Versandkosten aus?

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    1. Ich hab' diese Seite erst gestern entdeckt ;) deswegen auch 'nur' mit dem Editor ausgiebig herumgespielt - aber ich bin sehr stark in Versuchung, Lienas wirklich mal bauen zu lassen ...25$ sind ja nun nicht die Welt. Dann werde ich natürlich ausgiebig berichten :)

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  2. Ein sehr guter Bericht. Informativ und kurzweilig.
    Ich hab mich nur ganz kurz mit dem Editor auseinandergesetzt, trotzdem hab ich eine Figur zusammengebracht, die meinem persönlichen Geschmack gut gefällt.
    Das heißt was, da ich bei anderen Editoren wesentlich mehr Schwierigkeiten hatte, ein Ergebnis zu erreichen, das mir dann auch gefallen hat.

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    1. Welche anderen Editoren denn? Meinst Du diese 'bastel Dir Deinen Char als Southpark / Manga / Simpsons-Figur' Editoren oder was in dieser Art?

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  3. Hammerseite! :)

    Ich habe mir sogar gerade meinen ersten Space Scharfschützen Warhammer 40k Halbling am Editor gebaut! Kommt gut rüber.

    Aber ich brauche mehr Waffen! Und mehr Helme! Und Backenbärte! ;)

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    1. Mehr Kurzhaarfrisuren! :D Ist echt schlimm, wenn man zig Chars bauen möchte, die aber irgendwie alle nur die selben Frisuren haben können, weil Militär :D
      Jetzt fehlen nur noch imperiale Uniformen und ich wäre total glücklich!

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  4. Der Editor macht wirklich Laune, kriegt man innerhalb sehr kurzer Zeit was schickes zusammen. 15$ Versandkosten ausserhalb der USA macht das ganze dann aber doch für mich sehr unattraktiv. Schade.

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    1. Okay, 15$ sind dann doch etwas heftiger ... wobei ich eben auch denke, dass so eine Figur nicht Massenware ist, sondern etwas, das man sich vielleicht mal für einen sehr alten Helden gönnt - das kann man sich dann vielleicht doch *mal* leisten. Aber eine Dauereinrichtung wäre es für mich sicher auch nicht ;) So verrückt bin ich dann auch nicht nach Miniaturen ..

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