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Rezension: Star Wars: Legacy I - Skywalkers Erbe


Hundert Jahre nach der Entscheidungsschlacht von Endor, bei der die Kräfte der Republik Imperator Palpatines Truppen einen schweren Schlag versetzen konnten, hat sich vieles in der Galaxis gewandelt. Die Invasion der Yuuzhan Vhong ist vorüber, und die Rückkehr der Sith hat die wenigen verbliebenen Jedi zu Gejagten gemacht. Als auf Ossus, einem der letzten verbliebenen Planeten der Jedi, eine Sith-Streitmacht über die dortige Akademie und die Jünglinge herfällt, können sich einige Padawane nur knapp und unter großen Opfern retten.

Der junge Cade Skywalker muss dabei zusehen, wie sein Vater Kol durch die Hand der Sith stirbt. Es gelingt ihm zwar, das Leben seines Meisters zu retten, doch gerät er dabei nahe an die Grenze zur dunklen Seite der Macht und stürzt sich in einen letzten Raumkamf gegen die Sith, um seinen Vater zu rächen, Unbläubig müssen seine ehemaligen Gefährten beobachten, wie sein Raumjäger zerstört wird …

Der düstere Darth Krayt greift auf Coruscant, dem neuen Herzen des galaktischen Imperiums, nach der Macht und lässt sich von den widerstrebenden Moffs Treue geloben, wohl wissend, dass er bei seiner Machtübernahme nur einen wertlosen Klon des ehemaligen Imperators Roan Fel erschlagen hat und noch einige Anstrengungen zu überstehen sind, bis sich Krayts Vision von einer geeinten Galaxis umsetzen lässt.

Sieben Jahre später ist ein erfolgreiches Kopfgeldjagd-Dreierteam auf der Suche nach einem neuen Ziel – einem geflüchteten Jedi, der sich in einem Tabuhaus auf dem Planeten Lok verbirgt. Die verführerische Zeltron Deliah Blue, der Waffenexperte Syn und beider Anführer und Besitzer des Raumschiffs 'Mynok' - Cade, von dem seine Gefährten nicht wissen, dass er ein Machtnutzer ist. Doch als sie ihre Zielperson aufbringen, kreuzen sich die Wege des Trios mit denen der imperialen Thronerbin Marasiah Fel und deren Begleiterin, welche sich auf der Flucht vor der erbarmungslosen Darth Talon befinden, einer der 'Hände' Darth Krayts ..



Neue Zeitebene, neues Glück? Nach den Verheerungen durch die Yuuzhan Vong ist in der Galaxis wieder vieles offen, und das macht dieses neue Setting so reizvoll: Nach einer Zeit der Konsolidierung unter Imperator Roan Fel ist nun wieder alles offen, der nach Heilung strebende Darth Krayt bekommt schließlich von Darth Talon ein ganz besonderes Geschenk geliefert, das ihm neue Hoffnung machen kann.
Viele widerstreitende Interessen geben eine große Menge an neuen möglichen Konflikten, die über das Grundkonstrukt Sith vs. Jedi hinaus gehen. Allein schon der innere Kampf Cades, der sich seinem Erbe als Machtbefähigter und Schicksal als Skywalker nicht stellen will, weil er befürchtet, der dunklen Seite anheim zu fallen, verspricht auf lange Sicht viel Abwechslung.

Roan Fels Weg zurück zu seinem Thron, der sich gegen Verrat in den eigenen Reihen durchsetzen muss, die aufstrebende junge Prinzessin Marasiah Fel, welche sich aus den Ränken um ihren Vater und ihre Zukunft zu befreien versucht, dazu das Schicksal des machtbegabten Twi'lek-Geschwisterpaares Shado und Astraal Vao und die allgegenwärtigen Sith, welche ihrer ganz eigenen Agenda folgen. Leider bleiben gerade die Nebenfiguren hinter der epischen Handlung zwischen Thronursurpator, Cades Schicksal und der Jagd nach Marasiah Fel zurück.
In all der bunten Kampf-Action zwischen Jedi und Sith wären einige ruhigere Momente schön, in denen die Beziehungen zwischen den Charakteren mehr Möglichkeit erhalten, sich auszuformen und zu erweitern. Ebenfalls würden mehr Informationen über die wiederaufgetauchten Sith, die Diener Darth Krayts und die imperiale Mission helfen, die entstandene Welt besser zu verstehen – aber man kann ja nicht alles haben. 

Allzu neu ist auch der Gedanke nicht, dass das Schicksal der Galaxis (mal wieder) von einem Skywalker und seinen Entscheidungen abhängen soll, und der ewige Konflikt zwischen Jedi und Sith und ihren Stellvertreterkräften im Grunde eine abermalige Wiederholung findet. Auch die etwas stereotyp in rot-schwarz auftretenden Sith bräuchten vielleicht mal eine eingehendere Designberatung.
Es ist wohl bei einer US-Comic-Serie wohl kaum erstaunlich, dass so viel Fokus auf der Action liegt, da im vorliegenden Sammelband insgesamt sieben Einzelhefte zusammengefasst sind und in jedem Heft mindestens eine größere Kampfszene erwartet wird, um das bei Star Wars immer Action erwartende Publikum zufriedenzustellen. In diesem ersten Band der 'Legacy'-Reihe muss sich ein Leser erst mit einer größeren Menge an neuen handelnden Personen zurecht finden, die glücklicherweise auf einem mehrseitigen Einführungskapitel alle kurz vorgestellt werden. Ebenfalls wird den Lesern eine kurze Einführung in die Zeitlinie gegeben, die auf den ersten Seiten des Comics selbst genauer ausgeführt wird.

Ein kleines Fehlerteufelchen hat sich allerdings eingeschlichen – die Colorierung auf der viertletzten Storyseite deutet an, dass Cade mit Marasiah Fel eine Nacht verbringt, die eigentliche Geliebte Skywalkers ist allerdings Deliah Blue (deutlich erkennbar an dem leichten Grübchen am Kinn, welches Siah Fel nicht besitzt), was auch als Kommentar zur US-Ausgabe bekannt wurde, beim deutschen Nachdruck allerdings nie geändert wurde.

Fazit: Die neue Legacy-Storyline ist abwechslungsreich und serviert einen interessanten Auftakt. Allerdings bleibt hinter der Action ein wenig die Tiefe zurück. Sieben von zehn möglichen Punkten.

Rezensionen zur Star-Wars-Legacy-Reihe: Band I - Skywalkers Erbe | Band II - Neue Allianzen

Buchdetails:
Titel: Star Wars: Legacy I – Skywalkers Erbe (Sonderband 36)
Originaltitel: Star Wars Legacy I – Broken
Story: Jan Duursema, John Ostrander
Zeichnungen: Jan Duursema
Colors: Brad Anderson
Buch-/Verlagsdaten: Panini, Februar 2007, Broschiert, 148 Seiten, ISBN-13: 978-3866073388, 14,95€

Über Gloria H. Manderfeld

2 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. Ich fand die Teile klasse. Haben echt mal wieder richtiges Feeling mitgebracht.

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    1. Ja, das düstere und die Story an sich gefallen mir auch ^^ bin gespannt auf den nächsten Teil :D
      Nur dass halt 'mal wieder' ein Skywalker die Galaxis retten soll ...ochjeh. Bloß keine zu neuen Konzepte :D

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