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Babylon 5

Sieben Mal Weltrettung - die sieben besten Erlöserfiguren in Film/Serie/Literatur


Ostern haben wir dieses Jahr wieder geschafft, bald nähert sich Pfingsten - da ist es doch passend, sich mal ein bisschen mit dem Thema Erlösergestalten zu beschäftigen. Ostern und Pfingsten waren für mich als Kind eine besondere Zeit, da ich sie als Ministrantin sehr bewusst erfahren habe. Wer einmal einen düsteren Karfreitagsgottesdienst und dann das Osterfeuer miterlebt hat, von dem ausgehend Pfarrer und Ministraten mit Kerzen Licht in die stockfinstere Kirche gebracht haben, wird vielleicht verstehen können, was ich meine. Pfingsten, an dem das Kommen des heiligen Geistes gefeiert wird, rundet schließlich die Osterzeit vollends ab. Auch für die Juden ist Pfingsten ein wichtiger Feiertag, da die Tora dabei an das Volk Israels offenbart wurde - Grund genug, sich mal ein paar weitergehende Gedanken zu machen.
Mit eine der bekanntesten Erlösererzählungen der Welt hat natürlich auch Kreative in ihrem Schaffen beeinflusst. Um deren Schöpfungen geht es in der Blogparade "Jesus 2.0" der singenden Lehrerin, welche die Frage in den Onlineraum geworfen hat, welches die besten sieben fiktiven Erlöserfiguren in Film, Serien und in der Literatur sind. 

01.Harry Potter
Der 'Junge, der überlebt hat' gegen einen übermächtigen Feind, der am liebsten alle Muggel vom Angesicht der Welt tilgen will: die klassische Weltrettungs- und Erlösungsstory, denn am Ende geht natürlich alles gut aus, sobald Hindernisse, die Trauer über verstorbene Mitstreiter und natürlich der Kampf gegen die Truppen des Bösen und den Bösen selbst überwunden sind. Am Ende stirbt er sogar, damit auch wirklich jedes Erlöserklischee bedient ist, das man finden kann. Eine tolle Buchreihe bleibt es ja trotzdem.

02. Batman
Der neuere Batman aus den Filmen von Christopher Nolan arbeitet viel mit der Symbolik eines Erlösers - spätestens nachdem Batman sein Ansehen für den guten Ruf des ehemaligen Staatsanwaltes Harvey Dent und damit auch die Stabilität von Gotham City opfert, um dem größeren Wohl zu dienen, dürften die Parallelen unübersehbar sein. Batman hat einen langen Leidens- und Entwicklungsweg hinter sich und erfährt schließlich, am Ende des dritten Filmes, Erlösung dadurch, dass er die Aussicht auf eine dauerhafte Liebe und ein normales Leben erhält - natürlich nachdem er dauerhaft Gotham gerettet hat. Batmans Hingabe für das Wohl der Stadt und ihrer Bürger ist beispielhaft und sicherlich einen Eintrag in diese Liste wert.
 
Batman | The Dark Knight Rises

03. James Bond
Der smarte britische MI6-Agent als Erlöser? Na klar: Der Mann rettet seit über 50 Jahren andauernd die Welt gegen irgendwelche fiesen, menschenverachtenden Superkriminellen. So eine Bilanz muss man doch erst mal schaffen!
Egal ob jemand versucht, die Menschheit auszulöschen, um im Weltall eine Superrasse zu züchten, Kriege künstlich provoziert, mit Atombomben halb Europa sprengen möchte - immer gelingt es Bond, mit Charme und knallharter Action, die Gefahr aus dem Weg zu räumen. Damit hat er als Erlöser eine untadelige Erfolgsbilanz, die auch bei gelegentlichen sündigen Ausrutschern in das Lager des Feindes nicht getrübt wird.

04. Jeffrey Sinclair (Babylon 5)
Eigentlich wird ja meist John Sheridan als die zentrale Figur bei Babylon 5 wahrgenommen, da es ihm gelang, den neuen Krieg der Schatten zu gewinnen und die Verschwörung im Präsident Clark von der Erdallianz zu zerschlagen. Aber ohne Jeffrey Sinclairs Reise in die Vergangenheit, seine Transformierung in einen Minbari-Hybriden und sein Auftreten als Valen, sein Sieg über die Schatten, die Vereinigung der drei Minbari-Kasten und die Beendigung des Bürgerkrieges zwischen den Kasten wären die grundlegenden Weichen für diesen zweiten Sieg und die endgültige Vertreibung der Schatten niemals gestellt worden. Im Grunde führt sein Handeln in der Zeitebene der Haupterzählung dazu, dass die Intergalaktische Allianz gegründet werden kann - wenn das nicht eine gewaltige Folge erlöserischen Handelns ist, dann weiss ich es auch nicht.

Daenerys Targaryen (gespielt von Emilia Clarke)

05. Daenerys Targaryen (Das Lied von Eis und Feuer)
Ich bin mir immer noch nicht sicher, was George R.R. Martin mit der Figur der Daenerys Targaryen bezweckt, die er mitsamt der Prophezeihung über Azor Ahai wie eine saftige Karotte vor dem Auge des Lesers umher baumeln lässt. Sie gibt sich alle Mühe, ihrem Erbe als letzte der Targaryens gerecht zu werden und alle Erwartungen zu übertreffen, sodass sie die offensichtlichste Erlöserin ist. In Essos befreit sie die Sklaven der Städte Astapor, Yunkai und Mereen und wird von diesen dafür frenetisch gefeiert.
Sie versucht so krampfhaft, eine gute und gerechte Königin zu sein, dass sie die meiste Zeit dann doch leider wie ein Kind wirkt, das versucht, eine viel zu schwere Rolle auszufüllen - und ist gleichzeitig genauso unbelehrbar wie die Targaryen-Könige vor ihr. Entweder, die Sache fliegt ihr demnächst wirklich brutal um die Ohren - politisch gesehen trifft sie eine Menge eher ungünstiger Entscheidungen - oder aber es gelingt ihr wirklich, die Prophezeihung zu erfüllen. Man darf gespannt sein!

06. Neo (Matrix)
Es gibt wohl keinen Auserwählten, der mit dieser Thematik mehr und brachialer konfrontiert wird als Neo - erst muss er feststellen, dass die Matrix, die er für Realität hielt, nur eine simulierte Illusion ist, da wird er auch schon von den Erwartungen der Rebellen überfahren. Neo empfinde ich als Erlöser deswegen interessant, weil er zu Beginn keinerlei Sendungsbewusstsein besitzt und lange mit seiner Rolle als der einzig wahre hadert. Erst die Liebe von Trinity gibt ihm den nötigen Halt, um an sich selbst zu glauben.
Angesichts einer interessanten Theorie, dass eigentlich Agent Smith der wahre Erlöser der Matrix-Trilogie sein soll und die Prophezeihung auf diesen besser passt, wirkt seine Zerrissenheit und Unsicherheit noch glaubhafter:

07. Anakin Skywalker (Star Wars)
Der Junge von Tatooine wurde schon früh als jemand erkannt, der besondere Fähigkeiten besitzt und auch mit der Zeit mit der Prophezeihung konfrontiert, dass es einen geben soll, der die beiden Seiten der Macht vereint. Natürlich gibt es da diese Sache mit den dahingeschlachteten Jünglingen und seine lange, eher unschöne Karriere als Darth Vader, aber abgesehen davon ist er ein Produkt einer unbefleckten Empfängnis und opfert sich letztendlich selbst, um dem Guten zum Sieg zu verhelfen. Vielleicht muss ein moderner Erlöser auch einfach eine längere Strecke voller Probleme durchleben, um für uns greifbarer und realistischer zu erscheinen - selbst Jesus zweifelt schließlich an seinem weiteren Schicksal - deswegen scheint mir auch Anakin Skywalker als der glaubhaftere Erlöser als Luke (denn bei dem sind zwar auch Anklänge an das Muster vorhanden, aber sicher nicht so deutlich und brachial wie bei seinem Vater).

Über Gloria H. Manderfeld

2 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. Danke für deine interessante Liste mit den guten Erklärungen! :) Nummer 3 fand ich überraschend, ja, aber warum nicht? Du erinnerst mich daran, dass ich doch mal "Babylon 5" weiterschauen sollte (bin bei Staffel 2) - da passiert ja noch einiges!

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    1. Gerne - das Thema war ja auch super gewählt. Mir wären noch mehr Charaktere eingefallen, die hier gepasst hätten, aber man muss ja mal klein anfangen. Und Babylon 5 wird in Staffel 4 wirklich richtig gut (Staffel 5 kannst Du Dir hingegen im Grunde schenken).

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