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Rezension: Vampire Beginners Guide

Lexa ist eine frisch getrennte Single-Frau auf der Pirsch durch die Münchner Clubs. Eine erfahrene Löwin auf der Suche nach neuer Beute, um sich einen angenehmen Abend zu gestalten – doch dann zieht sie der verlockende Baghira in seinen Bann. Nach einer Nacht voller Leidenschaft behält Lexa zunächst nur verräterische Knutschflecken, ein Filmriss und das seltsame Gefühl zurück, dass irgend etwas total falsch in ihrem Leben läuft.
Neuerdings verursacht ihr grelles Sonnenlicht übelste Kopfschmerzen, und dieser Hunger auf möglichst blutige Steaks war vorher auch noch nicht da. Als ihr schließlich ein Unbekannter den „Vampire Beginners Guide“ nach Hause schickt, muss sich Lexa der unangenehmen Tatsache stellen, dass die heisse Nacht mit Baghira ziemlich endgültige Folgen hatte. 

Neben ihren veränderten Lebensumständen hält ein neuer Mann in ihrem Leben die Singlefrau ziemlich in Atem – was hat es mit dem attraktiven Dave auf sich, der die Hockeymannschaft „Werewolves“ trainiert? Und wie soll Lexa mit ihrem Blutdurst zurechtkommen, nachdem sie im Überschwang des ersten Hungers die Blutbank ihres Arbeitsplatzes geplündert hat?
Doch als sich herausstellt, dass der leidenschaftliche Vampir und Verursacher von Lexas Problemen nicht nur ihr Blut gekostet hat, sondern eine Spur an Leichen in München hinterlässt, gerät Lexas (Un)Leben in Gefahr – denn sie ist die einzige, die je sein Gesicht gesehen hat …


Schon das moderne, witzige Cover macht auf den Inhalt neugierig – und Kay Noa enttäuscht die Leser nicht: Ihre Vampire sind ganz weit weg von vampirschnulziger Glitzerei und stundenlangem begehrlichen Anstarren. Dabei führt die Autorin ihre Leser langsam, gemeinsam mit ihrer Protagonistin, in die noch unbekannte und an allen Ecken und Enden gefährliche Schattenwelt ein. Die bei Tageslicht umher wandelnde Vampire sind nicht die einzigen, die Lexa nun kennen lernt - es tummeln sich in dieser neuen Welt nämlich auch die auf Social Media spezialisierten Werwölfe und die informationshortenden Elfen; alle unnatürlichen Spezies haben ihre Vorlieben und Abneigungen, die spätestens dann offenkundig werden, als der mordende Baghira seine blutigen Spielzeuge in München hinterlässt. Für die Vampirgemeinde ist die Sensationspresse der Gegenwart nämlich alles andere als angenehm…
Wer jetzt jedoch nur blutlastige Vampiraction erwartet, darf sich viel mehr auf eine gelungene Verknüpfung des Vampirthemas und einer locker-leichten Chick-Lit freuen. Denn neben den neuen Lebensumständen der Protagonistin gibt es natürlich auch noch die Liebe, die in Lexas Alltag hinein funkt. Doch neben dem unwiderstehlichen Baghira gibt es da noch den kernig-sexy Dave, mit dem sich die Jungvampirin zunächst gar nicht gut versteht. Wer sich mit Frauenromanen ein bisschen auskennt, kann natürlich absehen, dass diese Abneigung nicht ewig lang bestehen wird – immerhin darf sich ruhig necken, was sich lieben könnte.

Lexas Umfeld – ihre quirlige Freundin Maya, die Daves Schützling Ron liebt und der zuverlässige Arzt Mick – wirken für eine Physiotherapeutin als passende Sidekicks und erweisen sich nicht nur als gute Freunde, sondern auch teilweise als interessante Hindernisse für Lexas Versuch, als Vampirin nicht enttarnt zu werden.
Im Gegensatz zu den recht skurrilen Wesen der Schattenwelt, die Lexa auf ihrem Weg zum besseren Vampir kennenlernt, erscheinen Mick und Maya als erfrischend normal und halten die Story auf angenehme Weise im ‚normalen‘ menschlichen Lebensumfeld fest. Die lockere und entspannt lesbare Sprache der Autorin trägt zudem dazu bei, den Lesespaß bis zur letzten Seite festzuhalten. Neben der Romantik kommt natürlich durch den Krimianteil der Handlung die Spannung nicht zu kurz.

Lexas Suche nach dem marodierenden Vampir-Thug Baghira wird nachvollziehbar beschrieben und lässt den Leser bis zur Auflösung mitfiebern. Allenfalls in diesem letzten Teil der Story wird Lexa als Beginnervampirin, die ältere und weitaus erfahrenere Vertreter ihrer neuen Spezies sauber ausmanövriert, ein bisschen unrealistisch in ihrem Vorgehen.
Wer an Charlaine Harris‘ „Sookie Stackhouse‘-Reihe Spaß hatte, könnte sich auch mit Lexa mit Erfolg verlustieren, da die Charaktere interessant gezeichnet sind und die Erzählung sehr abwechslungsreich gestaltet ist.
Ein Manko des ‚Vampire Beginners Guide‘ ist die recht vorhersehbare Romanze Lexas, der recht frühe Tod eines sehr schillernden Nebencharakters (Warum? Waruhuuumm musste er sterben?!) und das Vorgehen der Protagonistin gegen Ende der Erzählung – aber das sind Fragen des persönlichen Lesegeschmacks. Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Band!

Fazit: Eine gelungene Verschmelzung von spannender Vampir-Story und unterhaltsamer Chick-Lit in der Gegenwart. Acht von zehn möglichen Punkten.

Buchdetails:
Titel: Vampire Beginners Guide
Autor: Kay Noa
Buch/Verlagsdaten: Publ oHG, März 2014, 257 Seiten, Kindle-Edition, ASIN: B00J6GU1LW

Über Gloria H. Manderfeld

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