Tythons Gerüche waren einzigartig. Sicher mochte man die genauen Unterschiede zwischen diesem und anderen Planeten auch in der Macht erkennnen, die Abdrücke des lebendigen Seins um ihn herum waren schon für Jünglinge zu erkennen. Doch die Gerüche der Gräser und Pflanzen, die nun im planetaren Frühling neu und deutlich zum Leben erwachten, waren für Ritter Aloncor Torn weitaus deutlicher als alles andere. Als er aus dem Tempel hinaus trat, atmete er tief ein und genoss das Gefühl, dass seine schlichte Kleidung von einer milden Brise erfasst wurde, die Tythons Gerüche mit sich brachte.
Seine Lungen mit der frischen Luft füllend, ging der Anfangsdreissiger 
den Vorplatz entlang und ließ seinen Blick müßig über die Umgebung 
schweifen. Einige Leute blickten ihm hinterher, andere nicht, der 
Tempelalltag ging gemächlich seinen Gang. Alles wie stets.
Es war so lange her, dass er das letzte Mal einige Wochen auf dem 
Planeten verbracht hatte, dass es sich fast wie ein neues Kennenlernen 
anfühlte. Im Grunde war es das auch. Seine Erinnerungen aus der 
Jünglings- und Padawanzeit verbanden sich mit dem gefallenen Tempel auf 
Coruscant, nicht mit Tython. Die Jünglinge, welche heute die hohen 
Hallen mit ihrer Lebendigkeit, ihren Hoffnungen und Wünschen erfüllten, 
würden die alte Größe des Tempels auf Coruscant niemals kennenlernen und
 Tython als ihren Ankerpunkt verorten. 
Die stille Frage, was davon nun der bessere Weg sein mochte, konnte er auch an diesem milden Frühlingstag nicht beantworten. Schnell konnte er die Wärme der Sonne fühlen, die durch seine dunkelbraune Kleidung besonders verstärkt wurde. Etwas abseits des Tempels und der Übungsflächen, auf einem kleinen Hügel, auf dem er noch hören und sehen konnte, was davor geschah, ließ sich Aloncor in aller Ruhe nieder und streckte die Beine aus.
Die stille Frage, was davon nun der bessere Weg sein mochte, konnte er auch an diesem milden Frühlingstag nicht beantworten. Schnell konnte er die Wärme der Sonne fühlen, die durch seine dunkelbraune Kleidung besonders verstärkt wurde. Etwas abseits des Tempels und der Übungsflächen, auf einem kleinen Hügel, auf dem er noch hören und sehen konnte, was davor geschah, ließ sich Aloncor in aller Ruhe nieder und streckte die Beine aus.
Heftiges Krachen dröhnte durch die Gänge, Brocken aus den Decken und
 Wänden fielen auf die Böden herab. Für Schreie waren die Jünglinge 
schon zu diszipliniert, aber die Furcht und innere Aufruhr, die sie 
empfanden, lagen so greifbar in der Luft wie die Trümmer, denen sie 
immer wieder ausweichen mussten. 
"Komm, ich helfe Dir," sagte Padawan Aloncor zu einem jungen Zabrak, der
 sich mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Bein hielt und nahm den Jungen 
auf seinen Arm, drückte ihn an seinen Körper, um ihm durch die Wärme ein
 Gefühl von Halt und Schutz zu vermitteln. Der Jüngling zitterte und 
klammerte sich fest an den Körper des jungen Mannes, doch er konnte 
spüren, dass es ihm ein wenig zu helfen schien. Weitern vorn lief 
Meister Soren-Ti und wies den verängstigten Jünglingen den Weg durch die
 Trümmerlandschaft, die einmal ihr Zuhause gewesen war. Irgendwo in der 
Ferne erschütterten weitere Explosionen das Gebäude, irgend jemand 
schrie, schmerzerfüllt und gepeinigt, dann riss dieser Laut plötzlich 
ab, als sei auch das Leben aus dem Schreienden gewichen. 
"Aloncor - sorge dafür, dass keiner zurückbleibt!" Sein Meister eilte an
 ihm vorbei, das Lichtschwert im Lauf aktivierend. Das Zischen der Waffe
 war in dem Lärm des sterbenden Tempels nicht zu hören, immer wieder 
mischte sich das unverkennbare Geräusch von sich verbiegendem Metall in 
die Klangkulisse. Die Hand eines Mädchens mit großen, angsterfüllten 
Augen greifend, eilte Aloncor voran und versuchte, jeden Gedanken an die
 Sith auszublenden, die gerade über die Heimstatt der Jedi auf Coruscant
 herfielen. Die Jünglinge brauchten ihn, kämpfen würden andere...
Irgendwann würde der Rat ihm vermutlich nahelegen, einen Padawan 
aufzunehmen. Selbst zum Lehrer für einen zu werden, nicht zum Erzähler 
für viele. Doch wirklich bereit dazu fühlte sich Aloncor noch nicht. Es 
wäre ein unstetes, schwieriges Leben für den Schüler, und noch hatte er 
nie dieses Gefühl empfunden, das ihn zu irgendeinem der Padawane 
hingezogen hätte. Wenn Du Deinen Schüler findest, wirst Du es wissen, mein Padawan.
 Diese Worte hatte Soren-Ti einst mit einem wissenden, verschmitzten 
Lächeln gesprochen. 
Überhaupt war das Lächeln eine der stärksten Erinnerungen Aloncors an seinen einstigen Meister. Wer immer Nautolaner als kalt beschrieben hatte, hatte nie Soren-Ti kennengelernt. Selbst in dunklen Stunden war es ihm gelungen, noch mit einem Scherz alles aufzuhellen, die Hoffnung auf etwas Gutes und Schönes zurückzubringen. Gerade deswegen war er immer ein so herausragender Diplomat gewesen. Was Argumente nicht hatten ändern können, war ihm durch seine Geduld und seinen Humor gelungen.
Überhaupt war das Lächeln eine der stärksten Erinnerungen Aloncors an seinen einstigen Meister. Wer immer Nautolaner als kalt beschrieben hatte, hatte nie Soren-Ti kennengelernt. Selbst in dunklen Stunden war es ihm gelungen, noch mit einem Scherz alles aufzuhellen, die Hoffnung auf etwas Gutes und Schönes zurückzubringen. Gerade deswegen war er immer ein so herausragender Diplomat gewesen. Was Argumente nicht hatten ändern können, war ihm durch seine Geduld und seinen Humor gelungen.
Aloncor seufzte leise. Auch heute hätte er gerne einige Worte mit 
Soren-Ti gewechselt, der ihm nicht nur Meister, sondern auch in vielem 
ein Ziehvater gewesen war. Er hätte ihm gerne berichtet, wie 
erleichternd es war, einige Tage ohne das beständige Zupfen und Ziehen 
einer Vision zu verbringen, das ihn im Hintergrund seiner 
Aufmerksamkeitspheripherie stets an eine noch nicht erledigte Aufgabe 
erinnerte. Endlich war diese letzte Vision erfüllt, das Holocron von 
Meister Orak'baar gefunden und zum Tempel zurückgebracht. 
Der Jedi-Ritter ließ sich rückwärts ins Gras sinken und blickte in den 
strahlend blauen Himmel, ließ sich von der Sonne bescheinen und 
konzentrierte sich für die nächsten Minuten alleine darauf, die 
verschiedenen Geruchsnuancen der Flora und Fauna Tythons voneinander zu 
unterscheiden. Für fast jede riechbare Pflanze kannte er den Namen noch 
und mit der Zeit konnte er auch ausmachen, welche sich wo um ihn herum 
befand. Wie früher, nur damals hatte er noch mit geschlossenen Augen und
 der Macht geübt.
Natürlich war er gespannt darauf, welches Wissen der längst verstorbene 
Meister aus den Anfangstagen des Ordens auf dem Holocron gespeichert 
hatte. Doch es lag nicht an ihm, dieses zu erkunden. Die Worte, die 
Aloncor mit der Holoprojektion Orak'baars gewechselt hatte, dienten 
allein der Verifizierung dessen, dass Aloncor nicht unwissentlich ein 
verdorbenes Sith-Artefakt oder etwas vollkommen wertloses zum Orden 
brachte. Erkunden und erforschen würden das Holocron jedoch andere und 
vielleicht bliebe dann irgendwann die Gelegenheit, dass auch er sich 
eingehender damit befasste. 
Es war seltsam, nach fast vier Jahren, in denen die Machtvision ihn stets begleitet hatte, nur nur noch Stille wahrzunehmen, wo die vertrauten Bilder gewesen waren. Würde er eine neue erhalten? Oder würde es die einzige seines Lebens bleiben? Auch diese Fragen konnte Aloncor nicht beantworten. Noch nicht. Vielleicht würde es ihm nie gelingen. Doch jetzt warteten zunächst einige Tage auf Tython, eine Zäsur der Stille inmitten vieler vorangegangener Pflichten. Und vielleicht neuer Erkenntnisse, die auf diesem frühlingsgeborenen Planeten auf ihn warteten.
Es war seltsam, nach fast vier Jahren, in denen die Machtvision ihn stets begleitet hatte, nur nur noch Stille wahrzunehmen, wo die vertrauten Bilder gewesen waren. Würde er eine neue erhalten? Oder würde es die einzige seines Lebens bleiben? Auch diese Fragen konnte Aloncor nicht beantworten. Noch nicht. Vielleicht würde es ihm nie gelingen. Doch jetzt warteten zunächst einige Tage auf Tython, eine Zäsur der Stille inmitten vieler vorangegangener Pflichten. Und vielleicht neuer Erkenntnisse, die auf diesem frühlingsgeborenen Planeten auf ihn warteten.
 
 


 
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