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Karneval der Rollenspielblogs

Geheimnisvolle Star-Wars-Artefakte: Holocrons


Die wohl bekanntesten Artefakte im Star-Wars-Universum sind wohl die Holocrons - in jenen speichern sowohl Sith als auch Jedi ihr Wissen für kommende Generationen. Zeit, sich im Rahmen des 'Karnevals der Rollenspielblogs' im August 2015 einige Gedanken dazu zu machen - denn das Thema in diesem Monat lautet, wie ihr sicher schon vermutet habt, "Artefakte". Der Karneval wird von "Spiele im Kopf" ausgerichtet, dessen Einleitungsartikel auf viele Möglichkeiten zur Erstellung, Verwendung und den Auswirkungen von Artefakten verweist.

Was ist ein Holocron?
Das Wort "Holocron" stammt aus dem Englischen und ist eine Kurzform für "holographic chronicle" - also 'holographische Chronik'. In diesen meist handflächengroßen Gebilden, deren gebräuchlichste Form wohl Würfel (Jedi), Pyramide (Sith) und Dodekaeder sein dürften, werden Unmengen an gespeicherten Daten aufbewahrt, welche vom Erschaffer des jeweiligen Holocrons in das kristalline Innere gespeist wurden.
Sie können nur von machtsensitiven Wesenheiten aktiviert werden und zeigen ein holografisches Abbild des Erbauers, das als Torwächter fungiert und den Benutzer darauf abprüft, ob er diesem sein gesammeltes Wissen überhaupt zur Verfügung stellen soll.
Während Jedi-Holocrons eher Wissensfragen stellen, um die Würdigkeit des Benutzers zu prüfen, muss man bei Sith-Holocrons damit rechnen, bei falschen Antworten auf geistige Abwege geführt zu werden; es gibt auch Berichte darüber, dass Sith-Holocrons fähig sein sollen, den Geist eines unwürdigen Benutzers in ein Geistgefängnis zu sperren, aus dem er vielleicht niemals befreit werden kann.

Woher stammt die Holocron-Technik?
Da das älteste Sith-Holocron gut dreitausend Jahre älter ist als das älteste Jedi-Holocron, darf man davon ausgehen, dass es zunächst die Sith waren, welche die Technik zur Erschaffung von Holocrons erlernten. 
König Adas, ein reinblütiger Sith, der auf Korriban sein machtsensitives Volk beherrschte, erhielt ein Holocron zum Geschenk von den Rakata, welche sein Vertrauen erwerben wollten, doch dieser durchschaute die Hinterlist des Volkes. Er akzeptierte zwar die offerierte Technik, doch es kam dennoch zum Krieg zwischen den Rakata und den ursprünglichen Sith. Wie die Holocron-Technik dann allerdings zu den Jedi gelangte, kann jedoch nur spekuliert werden.

Cad Bane beim Betrachten eines Jedi-Holocrons (Star Wars: The Clone Wars-Serie)
Aus was besteht ein Holocron?
Allen Holocrons sind zwei Hauptkomponenten gemein - ein Metallcorpus, auf dem oftmals Verzierungen, Gravierungen, Runen oder ähnliches angebracht sind, und der Kristall im Inneren, welcher vom Metallcorpus gehalten und geschützt wird. Auf den Kristall im Inneren muss sich der Erbauer des Holocrons einstimmen, um diesen mit dem gewünschten Wissen speisen zu können. Die schiere Menge des möglichen zu speichernden Wissens wird an mehreren Stellen als unendlich beschrieben.
Da auch die Verzierung und Machart durch den Erbauer maßgeblich geprägt werden, sind Holocrons Einzelstücke, welche zwar rein technisch dieselbe Bauart und innere Logik besitzen, aber ansonsten absolut individuell zu betrachten sind.

Was wird in einem Holocron gespeichert?
Alte Jedi-Meister und Sith-Lords neigten dazu, ihr gesamtes Wissen in ein Holocron zu speisen. Deswegen sind diese Holocrons als Wissenshort für alle, die sich nach besonderen Erkenntnissen sehnen, besonders begehrt. Gerade Jedi haben sich im Lauf der galaktischen Geschichte oft auf die Suche nach alten Sith-Holocrons gemacht, um mit dem darin verborgenen Wissen die Sith besser bekämpfen zu lernen - ohne zu ahnen, dass sie dadurch anfälliger wurden, selbst der dunklen Seite anheim zu falllen. Jedi, die sich zu sehr in die Erkenntnisse von Sith-Holocrons vertieften, wurden oft selbst zu Sith.

Jedi-Holocrons indes enthalten auch Aufzeichnungen vergangener Ereignisse, Visionen künftiger Geschehnisse, Hinweise zu Wissensfragmenten und noch nicht verfolgten Spuren zu Sith-Wissen, verborgenen Sith oder Hinweisen zum Kampf gegen die dunkle Seite. Manche Holocrons werden auch dazu verwendet, um Jünglingen und Padawanen in ihren Unterrichtsstunden die Gelegenheit zu geben, an den jeweiligen Torwächter des Holocrons Fragen zu stellen. Von Bastila Shans Vater wird beispielsweise überliefert, dass er ein Holocron auch als Tagebuch nutzte.

Der Torwächter fungiert bei Holocrons mit sehr umfangreichen Wissenssammlungen auch als eine Art praktischen Suchindexes, der dem Benutzer, den er für würdig hält, dabei hilft, gezielt nach bestimmten Informationen zu suchen. Ebenso verwehrt ein Torwächter durchaus auch Jünglingen oder Padawan den Zugriff zu Wissen, das er für zu gefährlich erachtet. Der Torwächter erscheint hierbei als holografisches Echo des Holocron-Erbauers, der ein Stück seines Geistes  in sich birgt und damit auch typische Verhaltensweisen und die Persönlichkeit des Erbauers spiegelt.

Sith-Holocron in Aktion
Wie kann man ein Holocron in eine Star-Wars-Kampagne oder ein Abenteuer einbauen?
Holocrons haben zwei Eigenschaften, die sie zum perfekten Aufhänger für Rollenspiel-Abenteuer oder gar eine ganze Kampagne machen: Sie sind ausgesprochen seltene Gegenstände und sie können unterschiedlichstes Wissen enthalten, welches für alle möglichen Auftraggeber einen Wert haben könnte.
Wer sich also auf die Suche nach einem Holocron macht, kann entweder selbst einen großen Nutzen ziehen, sich das darin enthaltene Wissen anzueignen oder aber ein Vermögen damit verdienen, die Laufarbeit für einen entsprechend neugierigen Auftraggeber zu machen:

Jedi auf der Suche nach altem Wissen
Vielleicht ist der nach dem Holocron suchende Jedi Teil der Spielercharaktergruppe, vielleicht ein Freund eines Charakters - oder aber ein Unbekannter, der von den Taten der Gruppe gehört hat und diese als passend erachtet, ihm bei der Suche zu helfen. Klar ist jedenfalls, dass dieses Holocron schon lange verschollen war und der Jedi irgendwie davon erfahren hat, wo es sich eventuell befinden könnte.
Da die Gefahren am möglichen Ort jedoch mannigfaltig sind oder aber dem Jedi nötige Kenntnisse fehlen (auch Jedi sind nicht allwissend), um an den vermuteten Fundort zu gelangen, darf die Gruppe sich diesem Problem annehmen. Und dann gibt es da ja noch den verrückten Sammler/Hutten/Konkurrenten des Jedi, der dieses Holocron auch gerne hätte und der Gruppe eine erklekliche Summe bietet, wenn sie ihm das gefundene gute Stück am Ende aushändigen ...

Das verlorene Erbstück
Ein gutsituierter Geschäftsmann spricht die Gruppe an und bittet darum, dass man ihm bei der Wiederbeschaffung eines Familienerbstücks helfen möge, das sich seit Generationen im Besitz seiner Familie befand, ihm nun aber von einem missgünstigen Konkurrenten gestohlen/abgegaunert wurde.
Da es keinen Machtsensitiven in der Familie gibt, weiss niemand davon, dass der hübsche, verzierte Würfel mit dem leuchtenden Kristall im Inneren statt eines Ziergegenstandes ein Holocron ist - und so dürfte die Gruppe erstmal nur eine hübsche Antiquität suchen.
Vielleicht befindet sich ein Machtnutzer in der Gruppe, der beim Erlangen des Holocrons mitbekommt, worum es sich handelt, vielleicht schöpfen belesene Charaktere schon vorher Verdacht - und dann gibt es da auch noch eine Verbrecherfraktion, die Wind von dem teuren 'Erbstück' bekommen hat und versuchen wird, es den Charakteren wieder abzujagen und meistbietend zu verkaufen ..

Der düstere Geist, der stets nach mehr verlangt
Gerade nicht ganz lichte, machtsensitive oder abergläubische Charaktere könnten hier einen guten Aufhänger bieten: Einflüsterungen, oktroyierte Visionen, Beeinflussungen können einem Charakter die Wichtigkeit suggerieren, ein Holocron zu finden, das zudem Macht und Wissen verspricht.
Machen sich die Charaktere auf die Suche, werden sie von den Gefolgsleuten eines im Verborgenen wirkenden Sith verfolgt und immer wieder behindert, damit sie den Eindruck erhalten, dass es wichtig ist, das Holocron zu finden und ihre Anstrengungen verstärken. Und erst, wenn sie das Holocron erlangt haben, wird offenbar, dass die Einflüsterungen und Suggestionen auch vom düsteren Sith stammen, der aus den Helden schlicht seine Handlanger zu machen versucht hat ...


Ihr seht - es gibt einige Möglichkeiten, ein Holocron ins Spiel mit aufzunehmen und einem Abenteuer noch ein bisschen mehr Mystik und verborgene Geheimnisse zu spendieren. Gerade Star Wars zieht eine Menge Atmosphäre aus altem Wissen und verbotenen Dingen, die mit der dunklen Seite zusammenhängen könnten.
Wenn ihr ein Holocron erschaffen würdet - was würdet ihr dort an Erkenntnissen für die Nachwelt mit einspeisen? Oder müsste man sich bei eurem Holocron in Acht nehmen, nicht in fiese Geistesfallen hinein zu tappen? ;)
Alle gesammelten Artikel zum August-Karneval der Rollenspielblogs findet ihr übrigens im Forum der RSP-Blogs.

[Quellen: Wookiepedia / Jedipedia /SW:TRoR-Storyline/Quests]

Über Gloria H. Manderfeld

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