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Buch

Rezension: James Bond 007 - In tödlicher Mission

Nach bislang stets zusammenhängenden, langen Geschichten beinhaltet „In tödlicher Mission“ fünf kurze Einzelstorys, die James Bond rund um den Erdball zu sehr unterschiedlichen Problemfällen führen:

Im Angesicht des Todes:
Während Bond sich im Nachkriegsfrankreich einer ausgewachsenen Paris-Melancholie hingibt, wird ein britischer Kurierfahrer getötet und seine wertvolle Fracht an Geheimdokumenten entwendet. Natürlich wird der beste Mann des Secret Service darauf angesetzt, die Drahtzieher dieses Diebstahls zu entlarven, der es sich nicht nehmen lässt, den Platz eines anderen Kurierfahrers einzunehmen und sich damit in höchste Gefahr begibt …

In tödlicher Mission:
Auf Jamaica wird das Offiziersehepaar Havelock ermordet, weil deren Weigerung, ihr schönes Grundstück samt Villa zu verkaufen, den Besitzerweiterungsplänen eines skrupellosen Gangsters entgegensteht. Doch das Ehepaar war mit Bonds Chef M befreundet und dieser entsendet seinen Agenten auf eine inoffizielle Mission nach Kanada, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Doch er ist nicht der einzige, der auf Rache sinnt …

Ein Quantum Trost:
Auf einem eigentlich langweiligen Abendempfang in Nassau, auf dem Bond nach der erfolgreichen Beendigung eines Einsatzes auf Einladung des dortigen Gouverneurs teilnimmt, erzählt ihm dieser die Geschichte eines Ehepaars. Was zunächst harmlos beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Beziehungsdrama der besonderen Art, das Bond seinen Wunsch nach einer Stewardess als Ehefrau noch einmal überdenken lässt…

Risiko:
Eigentlich ist das Treffen mit einem Informanten zum Thema Drogenschmuggel in Rom für James Bond reine Routine. Doch als die vermeintlich geradlinig ablaufende Aktion zu einer tödlichen Rivalität zwischen zwei Schmugglerbanden gerät und Bonds Sinne zudem von einer schönen Österreicherin in Beschlag genommen werden, ist nichts mehr so einfach, wie es zu Beginn schien …

Die Hildebrandt-Rarität:
Als Taucher getarnt schleicht sich Bond in die Mannschaft der „Wavekrest“ ein, deren Besitzer Milton Krest um jeden Preis einen seltenen Fisch fangen will. Dabei sind seine Methoden nicht gerade zimperlich, dazu quält der grausame und recht zwielichtige Millionär seine Ehefrau auf ausgesuchte Art und Weise. Als sein Leben blutig endet, bleibt die Frage nach der Schuld offen …



Ian Fleming zeigt in der vorliegenden Kollektion an kurzen Stories seine ganze Bandbreite als Autor. Von der puren Action und der interessanten Beschreibung von Kampfszenen sowie der dazugehörigen Technik und militärischen Hintergründe über die lebendige Darstellung verschiedenster Schauplätze bis hin zu Einblicken in die menschliche Seele und die Dynamik von Beziehungen ist so gut wie alles mit dabei.
Dabei fallen besonders Geschichten wie „Ein Quantum Trost“ ins Auge, bei der Bond im Grunde nur ein Zuhörer ist, die eigentliche Geschichte wird vom Gouverneur erzählt, der seinem Gast eine eindrückliche Lektion erteilt. Fleming gelingt es, mit seiner nüchternen, beschreibenden Sprache nicht in Klischees oder Kitsch abzugleiten und entwirft mit wenigen Sätzen eine gelungene Charakterisierung der handelnden Personen.

Jede der fünf Stories zeigt eine andere Facette des Alltags von James Bond und beleuchtet auch Nebenpersonen wie Bonds Chef M ein wenig genauer. Gerade das Ringen von M mit der Entscheidung, ob er seinen Agenten nun auf eine Rachemission oder zu einem notwendigen Einsatz schickt, zeigt, dass die Welt von Bond keinesfalls schwarz oder weiß ist, sondern sehr viele Grautöne beinhaltet, mit denen alle Handelnden zurechtkommen müssen.
Hier vermeidet Fleming auch das Problem vieler Kurzgeschichtensammlungen, dass die einzelnen Geschichten irgendwann gleichförmig werden oder einige in der generellen Qualität dermaßen abfallen, dass dem Leser nur eine oder zwei positiv in Erinnerung bleiben: durch die unterschiedlichen Stimmungen, Schauplätze und Handlungen wirken die Storys insgesamt so bunt und unterhaltsam wie ein Gesamtfilm, der einfach viele verschiedene Facetten beleuchtet. 

Insgesamt spielt der Autor viele seiner erzählerischen Stärken aus und erweckt die Welt der 50er Jahre geschickt zum Leben. Wer zudem Schauplatzbeschreibungen zu schätzen weiß, wird mit Bonds Blick auf Paris in „Im Angesicht des Todes“ sicherlich einen recht ungewöhnlichen Blickwinkel kennenlernen.
Durch den kurzen Umfang der einzelnen Geschichten eignen sie sich sehr gut als Lesegenuss für zwischendurch, ohne dass man zu sehr den Faden verliert. Die stimmungsvolle Übersetzung trägt meines Erachtens nach zudem sehr zur Qualität des vorliegenden Bandes bei.

Fazit: Fünf spannende, abwechslungsreiche Geschichten aus dem Bond-Universum, jede für sich lesenswert. Neun von zehn möglichen Punkten.

Buchdaten:
Reihe: James Bond 007, Band 8
Titel: In tödlicher Mission
Originaltitel: James Bond – For your eyes only
Autor: Ian Fleming
Übersetzer: Anika Klüver, Stephanie Pannen
Buch/Verlagsdaten: Cross Cult, Juni 2013, Broschiert, 267 Seiten, ISBN-13: 978-3864250842, 12,80€

Über Gloria H. Manderfeld

2 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. HI, bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und wollte nur mal vom anderen Nerd grüßen. Wir Nerds müssen zusammenhalten ;) Das ist mein Blog - http://loni3.blogspot.de
    Liebst Lexa

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    1. Heya Loni,
      Danke für Deinen Besuch ^^ ich habe auch bei Dir gern reingeschaut und da bleibt mir nur eine Frage: Wo steckt der Nerd in Dir? Die Modeecke ist spannend, aber irgendwo vermisse ich da ein bisschen das 'abseits der Trends' von Mode und Beauty. Bei den "Tributen von Panem" hast Du mir auf jeden Fall was voraus, ich hab' den Film noch nicht gesehen ... Zeitmangel ;)
      Liebe Grüße :)

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