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Lösung für Latenzprobleme bei SWTOR und WoW


Es begann harmlos: gegen Abend stiegen die Latenzen beim gemütlichen SW:ToR-Zocken immer mal wieder an, aber nie so sehr, dass es unspielbar geworden wäre. Das ging einige Tage so weiter, dann kamen die ersten richtigen Ausfälle mit dem gefürchteten roten X anstelle einer Latenzanzeige. Manchmal ging es schon gegen 20 Uhr los, aber spätestens um 21 Uhr schnellten die Latenzen in eine dermaßen heftige Höhe, dass es nicht mehr möglich war, sich im Spiel auch nur zu rühren - oder neu einzuloggen, ohne minutenlang auf den Ladescreen zu starren, ohne letztendlich wieder auf den Server zu kommen.
Die Zeit verging, das Problem blieb bestehen.
 Die ersten Tage beschäftigte ich mich noch anders, immerhin kam das neue WoW-Addon heraus, das gespielt werden wollte. Da aber SW:ToR meine Hauptanlaufstelle für Rollenspiel ist, blieb dann doch eine recht große Lücke offen. Bis auf SW:ToR konnte ich auch alles spielen - WoW, ESO, Steam-Spiele, alles kein Problem. Nur die Ausflüge in die Galaxis weit, weit entfernt schienen erstmal Geschichte zu sein.

Nach drei Wochen wurde es mir zu blöd - unsere Anrufe bei unserem Internet-Provider (Vodafone) erbrachten nur die Aussage, die Leitung sei in Ordnung, und es sei ihnen kein solches Problem bekannt. Beim SW:ToR-Support erhielt ich zumindest die Antwort, dass sie das Problem kennen würden, weil einige andere Kunden dieses auch hätten; eine Lösung konnte mir jedoch auch dort niemand nennen - ausser aussitzen.

Niemand fühlte sich verantwortlich, niemand konnte helfen 


Mein Kerl und ich versuchten dem Problem mittels Ping und tracert auf die Spur zu kommen und fanden immerhin heraus, dass unsere einzige Route zu den SW:ToR-Servern über Netzknoten von Level3 und das Telia.net-Netz verlief. Laut diverser Suchergebnisse war diese Kombination schon früher ein Garant für hohe Latenzen und langwierige Verbindungsprobleme - da schien guter Rat teuer.
Zwischendrin war ich an dem Punkt, an dem ich am liebsten einen anderen Provider gehabt hätte - aber ähnliche Latenzprobleme gibt es auch immer mal wieder zwischen der Telekom und den WoW-Servern, da diese genau wie die SW:ToR-Server in Irland stehen und man am Telia.net-Netz nicht vorbei kommt.

Glücklicherweise gab mir ein Mitspieler den Tipp, es mit einem VPN-Programm zu versuchen, um auf einem alternativen Weg zu den Servern zu gelangen. Das Ganze funktioniert im Grunde wie eine Reise per Auto von München nach Hamburg:
München ist dabei mein Ausgangspunkt (alias der Ort, an dem mein Rechner von unserer Box aus ins Netz geht und sich seinen Weg sucht). Hamburg ist der Zielort (an dem die SW:ToR-Server über das Netz erreichbar sind). Von München nach Hamburg gibt es nur eine bestimmte Anzahl an Strecken, die man per Auto befahren kann - all diese Strecken gehören unterschiedlichen Eignern, die für eine Benutzung gerne Geld sehen möchten. Ich als Kunde bezahle meinen Provider (Vodafone) dafür, dass er mir einen Weg durch dieses Netz an Verbindungsmöglichkeiten eröffnet und die Bezahlung der Eigner übernimmt. So weit, so gut.

Ein Problem entsteht dann, wenn an einem bestimmten Punkt - nehmen wir mal die Dauerbaustelle Elbtunnel als Beispiel - nur noch eine gewisse Menge Verkehr durchfließen kann (aus welchem Grund auch immer: Netzknoten kaputt, Streit zwischen Provider und Netzknotenbetreiber, etc), aber immernoch dieselbe Menge Autos durch den Tunnel wollen. Dann gibt's Stau und nur noch wenige Leute kommen zur selben Zeit durch. 
Da aber beispielsweise andere Provider sich mit dem Netzknotenbetreiber auf andere Weise geeinigt haben, werden die priorisiert durch den Elbtunnel durchgelassen oder aber dürfen von Anfang an eine alternative Route nutzen. Das heisst, wer Kunde bei einem Laden ist, der mit dem Elbtunnelbesitzer nicht gut kann oder keine Alternativroute benutzen darf, der hat Pech gehabt und steht im Stau.

Mittels VPN freier im Netz bewegen - und andere Routen nutzen


Mit einem VPN-Programm kann man sich eine andere IP-Adresse zulegen, beispielsweise eine aus den USA oder Großbritannien, und bekommt so die Chance, auf einer ganz anderen Route zum Zielpunkt geleitet zu werden.
Wer viel auf öffentlichen WLAN-Hotspots unterwegs ist, kann so verhindern, Malwareangriffen ausgesetzt zu sein und kann sich generell auch am heimischen PC im Netz anonymer bewegen - im Zeitalter von allzu datengierigen Anbietern im Netz vielleicht auch nicht die schlechteste Idee.
Man muss allerdings in Kauf nehmen, dass man beim Surfen ein bisschen langsamer unterwegs ist, immerhin wird man erstmal quer durch die Weltgeschichte geschickt - auch funktionieren nicht alle Dienste einwandfrei (Amazon Prime reagiert zB recht verschnupft auf eine britische IP).

Aber die Hauptsache ist, dass SW:ToR nun wieder spielbar für mich ist und nicht wesentlich langsamer läuft als noch zu der Zeit, als alles okay war. Damit lässt sich die zeitweilige Leitungszuckerei irgendwie aushalten - und alle Google-Funde lassen mich hoffen, dass diese Zeit extremer Leitungsunwilligkeit nur eine periodische Angelegenheit ist und nach ein paar Wochen wieder vorbei ist.

Und sollte das Ganze wiederkehren, dann weiss ich nun, was ich tun werde. Im CHIP-Test der fünf besten VPN-Anbieter im Vergleich findet ihr sicher etwas Brauchbares - oder ihr sucht selbst mal nach den Stichworten "VPN" und "Service" bei Google.
Solltet ihr euch nicht sicher sein, ob ihr einen solchen Service nutzen wollt oder ob es überhaupt funktionieren kann, wäre Hotspot Shield (bei CHIP verlinkt) die erste Wahl, da ihr dort komplett kostenfrei testen könnt und nur mit ein bisschen Werbung leben müsst, die eingeblendet wird.

Alternativ könnt ihr auch zuerst versuchen, über euren Provider den Port resetten zu lassen oder aber, wenn ihr eine Leitung mit viel Speed habt, diese drosseln zu lassen, um mehr Stabilität zu erreichen (diese Tipps stammen von User joealtendorf aus dem Latenzproblem-Diskussionsthread im offiziellen SW:ToR-Forum).
Wichtig bei allen Problemen dieser Art: Lasst euch nicht entmutigen, sucht auf eigene Faust weiter und vor allem, gebt euch nicht mit dem zufrieden, was die 'offiziellen Stellen' tun oder auch nicht tun. Ich musste dieses Problem selbst lösen und bin froh darum, mich bemüht zu haben.

Über Gloria H. Manderfeld

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