Zurück aus dem Urlaub: auch wenn sich das Alltagsgefühl schnell wieder eingestellt hat, tat diese eine Woche ganz abseits des Internets, der Arbeit und allem, was damit zu tun hat, sehr gut. Deswegen geht's jetzt auch gleich frisch weiter in den Media Monday des Medienjournals, wie immer sind meine Einträge in den Lückentext fett und kursiv markiert. Viel Spaß!
1. Momentan habe ich ja ein durchaus ausgeprägtes Faible für Taschentücher und Tee. Wie immer sind Flugzeugklimaanlagen und ich nicht zu Freunden geworden, sodass es mich pünktlich drei Tage nach der Heimkehr erstmal mit dem Mörderhusten des Jahres erwischt hat. Inzwischen habe ich die Rotzt-aus-allen-Poren-Phase erreicht, also eine wunderschöne Sommererkältung. Da freut man sich doch, wieder zuhause zu sein!
2. Selten habe ich ein stimmigeres und sympathischeres Ensemble erlebt als in "Lucifer" - es macht selbst in der vierten Staffel noch sehr viel Spaß, die verschiedenen Handlungsstränge mit Engeln, Dämonen und Menschen zu verfolgen. Nicht nur Tom Ellis, der Hauptdarsteller, brilliert in seiner Rolle als Lucifer, gerade Lesley-Ann Brandt als Mazikeen, Aimee Garcia als Ella Lopez und Rachael Harris als Therapeutin Linda Martin beleben den Cast ungemein und bieten mit ihren jeweiligen Rollen einen einzigartigen Blickwinkel. Das sind meine Lieblinge - und eure? Wer die Serie nicht kennt: gucken!
3. Wenn das so weitergeht, dass die interessantesten neuen Serien von Pay-TV-Diensten kommen, bin ich gerne bereit, dafür ein paar Euro zu lassen. Mit "Good Omens", "Umbrella Academy", der zweiten Staffel "Altered Carbon", kommenden Staffeln "The Expanse" und so weiter bekomme ich von Amazon Prime und Netflix seit Jahren deutlich eher das, was ich sehen will, als es mir jeder Fernsehsender bieten könnte.
4. "Bonding" dürfte ja gerne noch eine Fortsetzung spendiert bekommen, schließlich war die erste Kurz-Staffel sehr unterhaltsam und bringt ein Thema in den Serienkosmos, das bisher mehr schlecht als recht von den "Shades of Grey" Filmen angerissen wurde - BDSM. Dann doch lieber "Bonding" Style als stalkende Multimilliardäre mit enorm einem an der Klatsche und übergriffigem Verhalten.
5. Größte Enttäuschung in diesem Jahr bislang ist das absolut peinliche Verhalten deutscher Spitzenpolitiker, die sich verhalten, als hätte ein kritisches Video eines bekannten YouTubers ihnen ihre Spielwiese versaut - anstatt zu realisieren, dass sie sich seit jahren innovationslos und antriebslos nur noch damit beschäftigen, möglichst viel Pfründe abzugreifen und der neuesten Sau nachzujagen, den die AfD mit lautem Gebrüll durchs Dorf treibt. Liebe Damen und Herren der Parteien mit eklatanten Simmverlusten bei der Europawahl: das habt ihr euch sauber selbst serviert, indem ihr seit Jahren brennende Themen wie ungleiche Löhne, Bildungspolitik, Klimawandel, Steuergeldverschwendung und vieles mehr einfach unter den Tisch fallen lässt. Aber Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich eher unbequem.
6. Meine aktuelle Lektüre waren während der letzten Kranktage die historischen Romane aus der Tudor-Zeit von Elizabeth Fremantle, die sich mit der letzten Gemahlin von Heinrich VIII., Katherine Parr, den Hofdamen Katherine und Mary Grey, den Schwestern der schnell gestürzten Königin Jane Grey, und der Hofdame Penelope Deveraux, die Philip Sidney zur Elogie "Astrophil und Stella" inspirierte, beschäftigt. Für Fans dieser Zeit auf jeden Fall lesenswert, nicht nur, weil es mal nicht um die ohnehin schon weithin bekannten Figuren geht. Fremantle beherrscht die leisen Töne und beschreibt unterschiedliche Charaktere sehr treffend.
7. Zuletzt habe ich die letzte Folge der achten Staffel "Game of Thrones" gesehen und das war noch unterwältigender als der Rest der Staffel, weil im Großen und Ganzen die Handlungsstränge auf eine Weise zu einem Abschluss geführt wurden, die mir als Fan von abwechslungsreichen Wendungen und Erzählungen einfach nur wehtun. Klar, Jon findet dann irgendwann doch mal seine Eier wieder, Tyrion rafft, dass seine Hirnkapazität seit seiner Tätigkeitsaufnahme als Daenerys' Hand wohl deutlich geschrumpft gewesen sein muss, und es gibt eine neue Königin im Norden. Aber generell gesehen haut mich das genausowenig vom Hocker wie der Rest von Staffel Acht.
Es wäre gewiss Geld für ein langsameres, tiefgreifenderes Erzähltempo dagewesen, stattdessen musste es eben schnell alles enden. Besonders übel nehme ich den Autoren die Degradierung von Brienne zum abgelegten Bettsporthäschen und Chronistin der Story eines Mannes, obwohl sie meines Erachtens nach die weitaus interessantere Persönlichkeit wäre, die viel mehr Stärke bewiesen hat als der, für den sie am Ende nur der Steigbügelhalter sein durfte. Schade - 'zu viel sinnlos verschenktes Potential' trifft es für mich als Umschreibung der Staffel noch am ehesten. Gottseidank hat das Elend nun ein Ende.
Ist Lucifer auch so, dass man durch die erste halbe Staffel "halt durch muss"? Ich habe das Ding nämlich mal angefangen und fand es eher so mittel. Ich hatte das Gefühl, das alles schon einmal besser und mit weniger "HaHAAAA, ich bin der böse Höllenfürst und deshalb bin iCh BööHseE!" gesehen zu haben. :D
AntwortenLöschenWenn es noch zulegt und fein wird, powere ich demnächst mal bis zu den guten Folgen durch. :)
die deutsche Synchro is auch bescheiden,im englischen gewinnt die Serie eine Menge
AntwortenLöschen"Lucifer" wird in letzter Zeit aber auch aus verschiedensten Richtungen empfohlen. Vielleicht muss ich doch zumindest mal reinschauen...
AntwortenLöschenLucifer habe ich nicht als den bösen Höllenfürsten empfunden. Im großen und ganzen war ich mit den ersten beiden Staffeln zufrieden. Staffel drei habe ich noch nicht mal angefangen, aber jetzt habe ich alles, was ich noch sehen wollte, so gut wie durch.
AntwortenLöschenBei GoT Staffel 8 muss ich passen, aber wenn ich hier lese, was sie aus der Story von Brienne gemacht haben, kann das ja noch heiter werden :-(