Der Tag nach der Landtagswahl ist für mich als Wahlbayerin natürlich vor allem politisch aufgeladen - aber ihr bekommt selbstverständlich den Media Monday des Medienjournals als Wochenstart von mir. Wie immer sind meine Ergänzungen zum Lückentext in fett und kursiv markiert - viel Spaß!
1. Wenn ich schon den Ausruf "Waaas? Das kennst du nicht?" höre, ist das meistens die Reaktion darauf, wenn ich sage, dass ich "Breaking Bad" noch nie gesehen habe. Aber um ehrlich zu sein: so habe ich auch reagiert, als der Mann mir sagte, er sei noch nie in London gewesen, wohin es für mich diese Woche immerhin zum vierten Mal in meinem Leben geht.
2. Was ich vor 2018 nicht für möglich gehalten hätte: dass tatsächlich die CSU in Bayern ihre Mehrheit verliert und die Grünen ein sehr achtbares Ergebnis einfahren, während die SPD in freiem Fall in Richtung eines 'unter ferner liefen' Prozentsatzes unterwegs sind. Eigentlich sollte ich mich über das Ergebnis der bayerischen Landtagswahl freuen, aber angesichts der Tatsache, dass in meinem Wahlkreis neben dem CSU-Gewinner der AfD-Kandidat mit weitem Abstand vor allen anderen zweitstärkste Kraft war, ist es eine sehr verhaltene Freude. Über 16% der Menschen hier in der Region glauben anscheinend, dass der Kurs dieser Partei gut ist - meine Nachbarn, Bekannten, vielleicht der Bäcker vor Ort, die Supermarktkassiererin, wer auch immer. Ich fühle mich unbehaglich in einem Landstrich, dem es verdammt gut geht, in dem der Anteil von Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund sehr gering ist, in dem Leute Häuser bauen wie verrückt und es in jedem Haushalt mindestens ein dickes Auto gibt ...
3. Die momentane extreme Grindlastigkeit der neuen World of Warcraft-Erweiterung "Battle for Azeroth" zeugt nicht eben davon, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken gemacht haben, denn als Casualspieler hat man nicht sonderlich viel Abwechslung - ich selbst langweile mich bei den immer gleichen 'töte soundsoviele Gegner'-Aufgaben einfach zu Tode, muss aber grinden, um genug Ruf für bestimmte Ziele zusammen zu bekommen, den man nunmal primär über diese gleichförmigen Weltquests bekommt. Wenigstens kann ich darüber dann ein bisschen ranten ...
4. Womit man mich mittlerweile echt jagen kann, sind neue MMORPGs in einer Mittelalter-Fantasy-Welt - es gibt so viele spannende SciFi-Stoffe, die man in eine MMO-Umgebung mitnehmen könnte, oder Steampunk, oder Weird West-Themen oder Dystopien und und und. Es müssen nicht immer Elfen, Orks und Zwerge sein, um ein wirklich gutes Setting zu entwerfen, aber anscheinend sind viel zu viele Entwickler einfach zu sehr World of Warcraft-geeicht, um sich was zu trauen - oder die Geldgeber glauben, nur Fantasy würde von Spielern angenommen.
5. Die Computerexpertin Felicity Smoke aus der Serie "Arrow" ist mir erst mit der Zeit so richtig ans Herz gewachsen, wobei ich zu Anfang dachte, sie sei vor allem das den Helden anhimmelnde Nerd-Girl, dessen Rolle damit erschöpft wäre. Glücklicherweise haben die Autoren ihr mehr Tiefgang verliehen, sodass sie auch oft genug mit Oliver aneinander gerät, seine Motive in Frage stellt und ihn damit oft genug vor Dummheiten bewahrt - oder ihn eben zwingt, sich und sein Tun zu reflektieren. Ohne sie wäre "Team Arrow" nicht halb so effizient - und ist sie mal nicht mit dabei, ist die Lücke wirklich spürbar.
6. Wenn ich mal etwas überschüssige Zeit und Energie hätte, würde ich bei uns im Flur die eine Tapete abkratzen und eine neue an die Wand pappen. Vor zwei Wochen wurde da nämlich ein Heizkörper entfernt und die Ecke sieht echt fies aus ... aber Lust und Zeit sind halt so 'ne Sache ...
7. Zuletzt habe ich in die erste Staffel Star Trek: Discovery reingeschaut und das war ein Erlebnis mit vielen gemischten Gefühlen, weil die Optik und das Storytelling zwar auf für mich positive Weise modernisiert wurden, aber viele Star Trek-Grundkompetenzen wie Ethik-, Toleranz- und Politikthemen zugunsten von Action untergehen. Wenn Kriegsgefangene gefoltert, Gegner gleich im Dutzend erschossen und Waffen benutzt, die den Gegner auflösen oder unter Qualen sterben lassen, ist das für mich als Langzeit-Trekkie einfach gewöhnungsbedürftig ...
Zu 3.: Grind, Rant, genug Ruf? Klingt für mich alles wie eine Fremdsprache. Aber hey, du wohnst in Bayern. Ist ja auch Ausland. ;)
AntwortenLöschenDas ist halt Gamerspeak :D würdest du MMORPGs zocken, wüsstest du auf Anhieb, was ich meine - aber wenn nicht, ist das ja auch nicht schlimm.
Löschenzu 7: "Wenn Kriegsgefangene gefoltert, Gegner gleich im Dutzend erschossen und Waffen benutzt, die den Gegner auflösen oder unter Qualen sterben lassen, ist das für mich als Langzeit-Trekkie einfach gewöhnungsbedürftig ..."- ich bezeichne mich zwar nicht als Trekkie, obwohl ich gerne Star Trek TNG, DS9 und Voyager gesehen habe, aber das wäre für mich eher abgewöhnungsbedürftig bzw. unerträglich
AntwortenLöschenJa, an genau dem Punkt bin ich auch ..das Töten wird in "Discovery" marginalisiert, und das war bisher bei keiner anderen Star Trek Serie der Fall. Damit kann ich mich momentan nur schwer anfreunden, auch wenn ich die Modernisierung an sich nicht schlecht finde.
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