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RPG-Blog-O-Quest #31: Schwerter und Kanonen


Neuer Monat, neue RPG-Blog-O-Quest - diesen April stammen die Fragen von "Runway 61" und beschäftigen sich mit etwas, ohne das kein Rollenspielsystem auskommt: Waffen aller Art. Eine willkommene Gelegenheit, sich über einen Aspekt mal Gedanken zu machen, der für mich bislang eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat, aber ganz sicher auch nicht völlig unwichtig ist.
Die RPG-Blog-O-Quest funktioniert folgendermaßen: ursprünglich von Greifenklaue und Würfelheld ins Leben gerufen, gibt es jeden Monat von unterschiedlichen Rollenspiel-Bloggern zu einem von ihnen gewählten Thema fünf Fragen, die man in einem Artikel, Video, Podcast oder auf andere Weise beantworten kann. Viel Spaß!

Zwei "Vorschussfragen" soll man dieses Mal beantworten, damit Leser die Antworten auch richtig einordnen können:

a. Welches Regelwerk spielst du am liebsten / am häufigsten?
Im LARP spiele ich bevorzugt DKWDDK, am Tisch derzeit am Häufigsten "Star Wars: Edge of Empire", im Online-Rollenspiel bei "Star Wars: The old Republic" spielen wir regellos, nutzen aber weitgehend die in der Spielengine vorhandenen Waffentypen, soweit möglich.

b. Beschäftigst du dich auch sportlich mit Waffen? Zum Beispiel Bogenschießen, Kendo oder bist du Sportschütze?
Nein, tu ich nicht. Aber durch mein Studium der alten und mittelalterlichen Geschichte habe ich mich mit Waffen innerhalb der Menschheitsgeschichte durchaus beschäftigt und einen gewissen Einblick in die verschiedenen Gewohnheiten und Möglichkeiten erhalten.


So, nun aber zu den eigentlichen Fragen, bevor ihr keine Lust mehr zum Lesen habt!

1. In DnD unterscheiden sich die einzelnen Waffen fast nur durch ihren Schadenswürfel, in Splittermond hat eine Waffe mehr Stats als Charaktere in anderen Systemen. Shadowrun hat ganze Waffenbücher während es in Fate Core kaum einen Unterschied macht, ob man mit Fäusten, Schwertern oder schweren Maschinengewehren kämpft. Wie wichtig sind dir viele verschiedene Waffen? Wie lange ist die ideale Waffenliste?
Für mich dienen Waffen vor allem als zum Charkonzept passende Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeit, das heisst, ich bin mit umfangreicheren Waffenlisten mit mehr Auswahl glücklicher als mit nur wenigen Waffen. Das bietet mehr Wahlfreiheit, aber durch hoffentlich unterschiedliche Eigenschaften der Waffen auch mehr Möglichkeiten zum Einsatz im Kampf - da gefallen mir auch Systeme besser, in denen unterschiedliche Waffennutzung eine Rolle spielt und sich ein Faustkampf nicht gleich 'anfühlt' wie ein Feuerwaffengefecht.

2. Die Artussage wäre nicht komplett ohne das Schwert Excalibur. Hat in deiner Rollenspielerfahrung schon mal eine Waffe eine ganz zentrale Rolle gespielt?
Bisher nicht. Aber das mag auch daran liegen, dass ich selten in epische Storylines hinein gerate, in denen ein Artefakt (in dem Fall wäre es dann eine Waffe) wichtig ist - habe das bislang indes auch noch nie vermisst.

3. Dein Wüstenkrieger ist fertig erstellt, fehlt nur noch die Ausrüstung. Ikonisch wäre als Waffe natürlich ein Krummsäbel, aber die Wikingeraxt macht viel mehr Schaden! Wie sehr gerätst du in Versuchung?
Gar nicht. Ich lege sehr viel Wert auf  'runde' Charakterkonzepte, und wenn ein Wüstenkrieger aufgrund Herkunft und Möglichkeiten nunmal eben am wahrscheinlichsten mit einem Krummsäbel kämpft, ist das vollkommen in Ordnung für mich. Bin kein 'mein Char muss die krasseste Schadenssau sein'-Spieler und werde es auch nie werden.

4. Feuerwaffen in Fantasy/Fäntelalter-Settings finde ich nicht unrealistisch, weil mittels Handrohren bereits um 1300 "Feuerwaffen" in die mittelalterliche Kriegskunst Einzug gehalten haben, das Prinzip der Nutzung also durchaus nachvollziehbar bekannt gewesen sein dürfte. Da sich die meisten Fantasy-Welten mittelalterlich orientieren, wäre für mich eine solche Parallele also in jedem Fall denkbar. 
Da viele Leute Fantasywelten aber als die romantisch verbrämte Rittermittelalter-Sache ansehen, ist meist alles, das mehr als ein Bogen ist, tabu und nicht gewollt - schade eigentlich, denn gerade unter taktischen Gesichtspunkten wird es mit mehr unterschiedlichen Waffen einfach spannender.

5. Egal ob Bogen oder Sturmgewehr: wie haltet ihr es in euren Runden mit der Munition? Wird der Verbrauch nachgehalten? Muss neue Munition gekauft / gebaut / gelootet werden?
Das kommt stark auf das System an. Bei "Star Wars: Edge of Empire"  brauchen Energiezellen eine Wiederaufladezeit, das heisst, man kann mit Waffen nicht unbegrenzt schießen. Da halten wir nach, aber bei anderen Systemen liegt der Fokus dann mehr auf Trefferschwierigkeiten denn auf Munitionsverbrauch. Kampfszenen sind auch ohne Mitzählen meist komplex genug ...

Bonusfrage: Die ungewöhnlichste Waffe, mit der einer meiner (N)SCs je einen Gegner überwältigt hat, war…
... ein in eine Handtasche gesteckter Backstein, den meine Jung-Setitin (Vampire the Masquerade, 1940er-Jahre) gegen einen Straßengangster gewirbelt und diesen damit tatsächlich zu Fall gebracht hat. Sie hatte keine andere Waffe mit Durchschlagskraft und der Gangster ließ sich leider nicht von einem netten Lächeln beeindrucken!

Über Gloria H. Manderfeld

6 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. Dankeschön!

    "da gefallen mir auch Systeme besser, in denen unterschiedliche Waffennutzung eine Rolle spielt und sich ein Faustkampf nicht gleich 'anfühlt' wie ein Feuerwaffengefecht."

    Kannst du mir da ein System nennen, das das gut macht?

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    1. Es gibt ein DSA-System, bei dem man je nach Bewaffnung unterschiedliche Waffenfähigkeiten nutzen konnte, also auch als Faustkämpfer spezielle Moves hatte, oder als Degenfechter - die Moves waren auf die jeweiligen Waffentypen zugeschnitten und konnten mit anderen auch nicht erworben werden. Weiss auf Anhieb nur nicht mehr, welches genau, es ist schon ein paar Jahre her, dass ich das gespielt habe ^^ Aber dieses Fähigkeitensystem findet auch in den beiden "Drakensang"-Spielen Anwendung, dh. du solltest es ableiten können.
      Auch bei SW: Edge of Empire kann man durch das Würfelsystem sehr viel Unterschied in Kämpfe reinbringen, da hängt es einfach mehr an Erfolgen/Triumphen und Misserfolgen, die man sich erwürfelt denn an speziellen Fähigkeiten, einen Kampf zu gestalten. Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen :)

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    2. War das DSA Zeugs was offizielles? Bei DSA 4 war es doch so, dass man je nach Waffe unterschiedliche Manöver machen konnte, meinst du das?
      Drakensang kenn ich aber, kann mir ungefähr was darunter vorstellen.

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    3. Jau, Drakensang basierte auf einem offiziellen DSA-Regelwerk, ich weiss schlicht nimmer, welches es war - DSA4 könnte es aber sein. Sorry, ist einfach schon zu lange her, dass ich mich genau erinnere :)

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