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DC Universe

Rezension: Aquaman


Als Leuchtturmwärter Thomas Curry während eines Sturms einer jungen Frau das Leben rettet, ahnt er noch nicht, dass sie Atlanna, die Prinzessin des Unterwasserkönigreiches Atlantis ist. Während Atlanna sich langsam an das Leben an Land gewöhnt, verlieben sich die beiden ineinander und bekommen einen Sohn, den kleinen Arthur. 
Nach einigen Jahren friedlichen Lebens an der Oberfläche überfallen atlantische Krieger die kleine Familie, denn Atlanna war mit dem atlantischen König verlobt, der seine unwillige Braut nun zurückfordert. Um ihren Sohn und ihren geliebten Gefährten zu schützen, kehrt Atlanna schließlich nach Atlantis zurück und Arthur wächst bei seinem Vater auf.

Schon früh zeigt sich, dass er aussergewöhnliche Kräfte besitzt, die es ihm erlauben, mit Meerestieren zu kommunizieren und sehr schnell zu schwimmen. Diese Kräfte nutzt er auch als Erwachsener, um die Entführung eines Atom-U-Boots zu verhindern, schafft sich aber durch sein Handeln einen Erzfeind, den späteren Black Manta. Unterdessen rüstet unter der Wasseroberfläche König Orm von Atlantis zum Krieg gegen die Oberflächenbewohner – Arthurs Halbbruder …


Zu »Aquaman« kam ich eher durch einen Zufall, da der Trailer des Films bei einem anderen Kinobesuch lief und durch seine Optik so bestach, dass ich den dazugehörigen Film einfach sehen musste. Auch ohne den Helden an sich zu kennen, ist der Einstieg in die sehr geradlinig verlaufende Storyline simpel, da diese mit Atlannas und Thomas‘ Liebesgeschichte langsam beginnt, um sich dann auf die Ereignisse unter Wasser nach und nach zu erweitern.
Dabei verfolgt der Zuschauer nicht nur Arthurs Handeln, sondern auch das Geschehen um König Orms Versuch, ein stabiles Bündnis unter den Unterwasserkönigreichen zu schmieden, um genug Truppen für einen Angriff gegen die Oberflächenbewohner zusammen zu bekommen.

Dabei wird der von Patrick Wilson dargestellte herrschende atlantische König Orm zu einem Schurken, den man als Zuschauer sogar bis zu einem gewissen Grad verstehen kann, immerhin fügen die Oberflächenbewohner den Weltmeeren tatsächlich durch ihren rücksichtslosen Konsum und ihre Wegwerfmentalität enormen Schaden zu.
Die Wahl von Orms Mitteln ist jedoch sofort Gewalt, ohne einen friedlichen Konsenz überhaupt zu versuchen – und an diesem Aspekt regt sich Widerstand unter dem Meer, der vor allem durch König Orms Berater Vulko (Willem Dafoe), der Arthur im Geheimen auf Atlannas Wunsch ausgebildet hat, und Prinzessin Mera (Amber Heard), die Tochter von Orms Verbündetem König Nereus, getragen wird.


Beide Nebenfiguren erhalten ausreichend Screentime, die sie als eigenständige, interessante Persönlichkeiten zeigen und gerade Mera trotz der reichlich vorhersehbaren Lovestory mit Aquaman eigene, wichtige Fähigkeiten zuweisen. »Aquaman« löst sich glücklicherweise von Hollywoods allzu oft merklichen Neigung, weibliche Rollen oft nur einzig über ihre Beziehung mit dem Helden zu definieren.
Tatsächlich aber ist Mera eine sehr kompetente Unterwasserzauberin und die eigentliche Widerstandskämpferin, die den noch unwilligen Aquaman erstmal auf Kurs bringt, und ohne die er  sein Ziel nicht erreicht hätte.


Mit Nicole Kidman als Atlanna und Dolph Lundgren als König Nereus sind zwei Randfiguren passend und hochklassig besetzt, die kleine Blickpunkte auf diese zu setzen imstande sind und zeigen, dass gerade für altbekannte Schauspieler im Superheldenfilmgenre immer Platz ist. Allenfalls Aquamans Erzfeind Black Manta (Yahya Abdul-Mateen II) geht in dieser Riege ziemlich unter, da der Charakter auf seine Rachegier beschränkt bleibt und damit zur von König Orm ausgenutzten Randfigur verkommt, die erst durch atlantische Technologie überhaupt zu einer Gefahr für Aquaman wird.


Jason Momoa hingegen legt mit seiner Darstellung des Aquaman eine herrlich rotzige, teilweise auch rüpelige Performance hin, die den unwilligen Möchtegernkönig und bisweilen auch etwas trampelig agierenden Helden zu einer sehr sympathischen Figur macht.
Gerade die Szene in der Kneipe, in der Arthur mit seinen Fans einen trinkt, passt hier wie die Faust aufs Auge, ebenfalls sein während der gesamten Heldenreise erwachendes Verantwortungsgefühl für die Lebewesen auf dem Land und unter dem Wasser. Dabei wirkt er nie wie ein Alleskönner, braucht stattdessen oft genug Unterstützung von seinen Mitstreitern, um seine Ziele zu erreichen, ohne dabei hilflos zu wirken.


Natürlich fällt die Geschichte um den Plan von König Orm und Aquamans Übernahme der Untersee-Herrschaft reichlich vorhersehbar aus, auch so manche Zeilen des Drehbuchs sind nahe an der Grenze zum Kitsch, überschreiten sie aber glücklicherweise nicht allzu oft. So bleibt eine unterhaltsame Geschichte zurück, die vor allem von ihren grandiosen Bildern, den Einfällen der Designer und natürlich dem guten Zusammenspiel der Schauspieler vor der Kamera lebt.
Gerade fürs Auge bietet »Aquaman« enorm viel: üppige Unterwassersiedlungen, deren prächtige Farbigkeit an »Avatar« erinnert, kreativ entworfenes Unterwasser-Kriegsgerät und faszinierende Bauwerke sorgen dafür, dass man bei der 3D-Variante des Films voll auf seine Kosten kommt und die Extra-Euro nicht bereut.


Natürlich kommt der Film nicht ohne das allgegenwärtige CGI aus, da gerade die Unterwasserszenen nicht ohne zustande kommen könnten. Hat man sich allerdings erst einmal an den etwas statischen Schwimm-Look der eigentlich an Seilen aufgehängt agierenden Schauspieler gewöhnt, stört dieser die Immersion nicht mehr sonderlich und geht hinter der detailliert ausgestalteten Rest-Unterwasserwelt unter. Wenn ihr also die Gelegenheit habt und am Film interessiert seid, solltet ihr diesen auf jeden Fall im Kino sehen, da auf der großen Leinwand die vielen Details erst richtig zur Geltung kommen.


Auch die Choreographie der Unterwasser- und Landkämpfe ist sehenswert geraten, vor allem die rasante Actionsequenz auf Sizilien bleibt positiv im Gedächtnis, da sie den allgemein eher lockeren Erzählton des Filmes, der immer wieder mit Schmunzlern ergänzt wird, sehr gut trifft.
Aber auch der Endkampf unter dem Meer lässt sich angesichts der prächtigen Ausformung wirklich sehen und genießen – ein würdiges Finale für einen unterhaltsamen Film mit einem ungewöhnlichen Helden.

Fazit: Farbenprächtiges Unterwasserspektakel mit schwacher Story und Dialogen, das dennoch gut zu unterhalten weiß. Sieben von zehn möglichen Punkten.

Filmdetails:
Titel: Aquaman
Originaltitel: Aquaman
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2018
Länge: 143 Minuten
Altersfreigabe: FSK12
Regie: James Wan
Drehbuch: Will Beall
Darsteller: Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe, Patrick Wilson, Dolph Lundgren, Nicole Kidman, Ludi Lin, Yahya Abdul-Mateen II, Temuera Morrison

Über Gloria H. Manderfeld

2 Eure Meinung zu den Nerd-Gedanken:

  1. Die Bilder sind natürlich schon ziemlich gelungen, weshalb ein Kinobesuch wohl doch die bessere Alternative zu sein scheint. Aber irgendwie schreckt mich diese 0815-Story ein wenig ab, obwohl auch Marvel da ja nie so wirklich überzeugend ist.

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    1. Naja, bei Superheldenstorys erwarte ich erst gar keine besonders tolle, ausgeklügelte Story, dann wird man bei einem Actionspektakel auch nicht groß enttäuscht ;) da konnte bisher kein Superheldenfilm der letzten Jahre wirklich glänzen. Wegen der optischen Effekte lohnt sich Aquaman allemal :)

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